Die Farbe eines Weins ist eines seiner auffälligsten und verrät oft mehr, als man denkt. Doch was bestimmt eigentlich, ob eine Wein rot, weiß oder rosefarben ist? In diesem Beitrag tauchen wir ein in die faszinierende Welt der "Weinfarben" ein und ich zeige Euch, wie sie entstehen.
Die Rolle der Traubenhaut
Die wichtigste Rolle bei der Farbgebung spielt die Haut der Trauben. In jeder Zelle der Schale befinden sich bestimmte Zellorganellen, sog. Vakuolen, die verschiedene Stoffe "speichern". In diesen Vakuolen finden sich unter anderem auch die 5 verschiedenen "Anthocyane", die bei roten Trauben sehr stark ausgeprägt sind. Bei der Herstellung von Wein werden die Wände der Zelle und der Vakuole aufgesprengt (z.B. durch Hitze oder den entstehenden Alkohol selbst) und die Anthocyane können so in den Most laufen.
Rotwein: Hier werden die Schalen gerne während der Gärung mit dem Saft vergoren. Das sorgt nicht nur für die rote Farbe im Wein sondern auch für die Tannine, die dem Wein Struktur geben.
Weißwein: Auch aus den meisten roten Trauben möglich! Hier werden die Schalen vor der Gärung von dem Most getrennt sodass die Farbe hell bleibt.
Rose: Eine Zwischenstufe. Der Most bleibt kurz "auf den Schalen", wodurch nur weniger Anthocyane in den Most fließen können.
Einfluss von Rebsorte und Boden
Die Farbe eines Weins hängt v.a. von der Rebsorte und dem Boden, auf dem die Pflanze steht, ab. Die Rebe stellt Anthocyane selbst her basierend auf den Rohstoffen im Boden und der Witterungsverhältnisse über das Jahr. Einige Rebsorten, wie Cabernet Mitos oder Domina, liefern besonders tiefrote Weine, während andere, wie Pinot Noir/Spätburgunder oder Trollinger, eher hellere Nuancen aufweisen.
Fun Fact
Wusstet Ihr, dass der Begriff "Burgunderrot" auf die intensiv leuchtenden Farben der Pinot Noir - Weine aus dem Burgund zurückgehen?
Alterung und Farbe
Anthocyane mögen weder Licht noch Sauerstoff. Mit der Zeit verändert sich die Farbe eines Weins. Junge Rotweine tendieren zu violetten Tönen, während gereifte Weine ins Ziegelrote übergehen. Weißweine entwickeln mit zunehmendem Alter oft eine goldene oder bersteinfarbene Nuance.
Fazit: Mehr als nur Ästhetik
Die Farbe eines Weins ist nicht nur ein optischer Genuss, sondern erzählt auch eine Geschichte über Herkunft, Herstellung, und Reife. Sie lädt dazu ein, genauer hinzuschauen und den Wein mit allen Sinnen zu erleben.
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