Kork oder Schraubverschluss??
Beim Öffnen einer Weinflasche stellt sich oft die Frage: Kork oder Schraubverschluss? Beide Varianten haben ihre Fans, aber was sind die Vorteile und was sind die Nachteile? In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Verschlussarten und was sie über den Wein aussagen können.
Der klassische Naturkork
Der Naturkork ist ein Symbol für Tradition und Eleganz und wird schon seit tausenden Jahren genutzt. Er wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen und bietet einige Vorteile:
Atmungsaktivität: Naturkork lässt eine minimale Menge Sauerstoff in die Flasche, was für die Reifung von Weinen ideal ist.
Nachhaltigkeit: Kork ist ein natürlicher Rohstoff und wächst also nach. Er ist außerdem biologisch abbaubar.
Allerdings hat der Naturkork auch Schwächen. Das Risiko eines "Korkschmeckers", verursacht durch mikrobiologische Aktivität im Kork selbst, ist ein Nachteil, den viele Winzer berücksichtigen müssen. Bevor Kork benutzt werden kann muss er zuerst sehr lange getrocknet werden um das Risiko des Korkschmeckers zu minimieren.
Der praktische Schraubverschluss
Der Schraubverschluss hat in den letzten Jahren sehr an Beliebtheit gewonnen und steht längst nicht mehr nur für einfache Weine. Dies liegt wohl auch an seinem Design. Seine Vorteile:
Dichtigkeit: Schraubverschlüsse verhindern den Kontakt mit Sauerstoff komplett und bewahren so die Frische des Weins.
Einfache Handhabung: Kein Korkenzieher notwendig - ideal für unterwegs.
Für Weine, die nicht lange gelagert werden sollen, ist der Schraubverschluss eine perfekte Wahl. Doch manche finden, dass ihm die "Romantik" des Korkens fehlt.
Fun Fact
Wusstet Ihr, dass der erste Schraubverschluss für Weinflaschen bereits in den 1950er-Jahren entwickelt wurde?
Der Hybrid: Kunststoffkorken
Zwischen Kork und Schraubverschluss gibt es auch Kunststoffkorken. Man ging ursprünglich davon aus, dass er die Romantik des Korkens mit der Dichtigkeit des Schraubverschlusses verbindet. Dies hat jedoch nicht funktioniert, da dieser aus aufgeschäumtem Kunststoff besteht. Dieser lässt wesentlich mehr Sauerstoff durch als Naturkork. Für Weine die nicht lange Lagern sollen ist er aber sehr gut geeignet.
Der innovative Glaskorken
Glaskorken sind eine elegante und moderne Alternative, die immer mehr Winzer für sich entdecken. Ihre Vorteile:
Ästhetik: Glaskorken wirken hochwertig und geben der Flasche einen besonderen Look.
Dichtigkeit: Sie schließen den Wein luftdicht ab, ähnlich wie Schraubverschlüsse, ohne den Geschmack zu beeinflussen.
Wiederverwendbarkeit: Nach dem Öffnen können Glaskorken problemlos wieder verschlossen werden.
Glaskorken eignen sich besonders für Premiumweine, bei denen Optik und Funktionalität gleichermaßen wichtig sind. Sie bieten ein luxuriöses Erlebnis, das den Wein zusätzlich aufwertet.
Fazit: Der Verschluss und die Weinqualität
Der Verschluss sagt erst einmal nichts über die Qualität des Weins selbst aus, sondern ist oft eine Frage der Vorliebe und des Einsatzzwecks. Ob Kork, Schraubverschluss oder Glaskorken - am Ende zählt, dass der Wein gut schmeckt.
Und bitte denkt daran: Wenn Ihr einen Wein mit Naturkork öffnet, stellt sicher, dass auch der Korken recycelt wird.
Neugierig geworden? Probiert bei einer Weinprobe Weine mit unterschiedlichen Verschlüssen und entdeckt, was Euch am besten gefällt.