Rebschnitt im Weinbau: Warum ist er so wichtig?
Der Rebschnitt ist einer der entscheidenden Schritte im Weinbau und beeinflusst die Qualität der Trauben und letztendlich des Weins für die nächsten Jahre (ja plural!!!). Doch warum ist der Rebschnitt so wichtig, und wie wird er durchgeführt? In diesem Beitrag erfahrt Ihr alles Wichtige zu diesem spannenden Thema.
Was ist der Rebschnitt?
Der Rebschnitt ist das Zurückschneiden der Reben im Winter oder frühen Frühjahr, bevor der Rebstock zu wachsen beginnt. Ziel ist es, die Rebe zu formen und das Gleichgewicht zwischen Wachstum und Ertrag herzustellen. Möchte ich im nächsten Jahr viele Trauben pro Rebstock, muss ich mehr Augen anschneiden. Wenn ich mehr Extrakt in den Trauben will, muss ich weniger Augen anschneiden.
Fun Fact
Wusstet Ihr, dass der Rebschnitt bereits seit der Antike praktiziert wird? Schon die Römer wussten um die Bedeutung dieser Arbeit und haben mit verschiedenen Techniken experimentiert.
Warum ist der Rebschnitt wichtig?
Ertragskontrolle: Weniger Trauben bedeuten oft eine höhere Qualität, da die Rebe ihre Energie auf wenige Früchte konzentriert.
Licht und Luft: Der Schnitt sorgt dafür, dass Sonnenlicht und Luft besser an die Trauben gelangen, was das Risiko von Krankheiten reduziert und die Reifung der Trauben positiv beeinflusst.
Langlebigkeit der Rebe: Gezielte Schnitte fördern die Gesundheit des Rebstocks und verlängert seine Lebensdauer drastisch. Es gibt noch heute ganze Felder mit Rebstöcken, die mehrere hundert Jahre alt sind.
Wie wird geschnitten?
Es gibt verschiedene Techniken, die je nach Rebsorte, Klima und Weinbaugebiet variieren:
Bogen-Schnitt: Häufig in Europa verwendet. Dabei bleiben ein oder zwei Triebe stehen, die nach dem Rebschnitt auf den Drahtrahmen umgebogen werden und dann im Frühjahr austreiben.
Kordon-Schnitt: Eignet sich für dichte Bepflanzungen, bei denen mehrere kurze Triebe am Kopf des Rebstocks verbleiben. Wird gerne auch auf Vulkaninseln im Atlantik benutzt.
Zapfenschnitt: sehr beliebt in französischen Weinbauregionen, da er die Rebe vor zu starker Ertragsschwankung schützt. Am Anfang wird ein Bogenschnitt gemacht und danach werden die Augen auf dem Bogen Jahr um Jahr zurück geschnitten.
Es gibt auf der ganzen Welt noch viele weitere Arten Reben zu schneiden. Pergolat-Erziehung (oft für Tafeltrauben genutzt), Silvoz-erziehung (gut für maschinelle Bearbeitbarkeit), Umkehrerziehung (die Trauben an den Reben bekommen so optimal Sonne).
Fazit: Die Kunst des Rebschnitts
Der Rebschnitt ist eine Kunst, die Wissen, Erfahrung und Geduld erfordert. Er legt die Basis für qualitativ hochwertige Trauben und damit auch für hervorragenden Wein.
Neugierig geworden? Lernt bei einer Weinprobe im Weinberg mehr über die Arbeit im Weinberg und die Bedeutung des Rebschnitts für Euren Lieblingswein!