Wie beeinflussen Holzfass und Stahltank den Wein?
Die Wahl des Behälters bei der Weinherstellung ist entscheidend für Geschmack und Charakter eines Weins. Aber was genau ist der Unterschied zwischen Holzfässern und Stahltanks und wie wirken sie sich auf den Wein aus? In diesem Blog-Beitrag erfahrt Ihr alles, was Ihr wissen müsst.
Das Holzfass: Tradition trifft auf Aromen
Holzfässer, meist aus Eichenholz (aber auch andere Hölzer sind möglich, wie Kirsche oder Ahorn), sind seit Jahrhunderten ein Symbol für handwerkliche Weinherstellung. Sie bringen einige besondere Eigenschaften mit:
Aromen: Holz gibt Aromen wie Vanille, Karamell oder Röstaromen an den Wein ab und auch komplexe Tannine. Das WeinAdventures Aromarad hilft euch das zu entdecken.
Mikrooxidation: Durch die Poren des Holzes gelangt Sauerstoff in den Wein, der Wein oxidiert so sehr langsam, was ihn weicher und komplexer macht.
Reifung: Weine aus Holzfässern entwickeln oft mehr Tiefe und Struktur.
MLF: Die "malolaktische Fermentation" kann hier außerdem auch sehr gut stattfinden (mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag).
Allerdings ist der Einsatz von Holzfässern auch kostspielig und wird daher vor allem bei hochwertigen Weinen genutzt.
Der Stahltank: modern und präzise
Stahltanks stehen für eine moderne, präzise Weinherstellung. Sie bieten:
Neutralität: Der Wein bleibt unverfälscht und behält seinen reinen Fruchtcharakter, da er nicht oxidiert oder mit anderen Aromen in Kontakt kommt.
Kontrolle: Temperatur und Gärung können exakt kontrolliert werden, mittlerweile sogar automatisiert und computergesteuert.
Frische: Ideal für fruchtige Weißweine und leichte Rotweine.
Der Stahl verhindert, dass der Wein mit Sauerstoff in Kontakt kommt und verhindert so also Oxidation.
Fun Fact
Wusstet Ihr, dass viele Winzer beide Methoden kombinieren, um Weinen mehr Komplexität zu verleihen? Ein Weißburgunder aus dem Holzfass ist vielleicht zu fett und breit geworden. Gib 20% Riesling aus dem Stahltank hinzu und schon hat man einen tiefgründigen Weißburgunder mit einer tollen Struktur durch den Riesling.
Was passt zu welchem Wein?
Holzfässer: Geeignet für kräftige Weine wie Chardonnay, Grauburgunder, Domina (ja die Rebsorte gibt es wirklich) oder Cabernet Mitos.
Stahltanks: Perfekt für Riesling, Sauvignon Blanc oder leichte Rose und Rotweine wie Pinot Noir, Dornfelder oder Trollinger.
Fazit: Geschmackssache und Stilfrage
Ob Holzfass oder Stahltank – beide Methoden haben ihre Vorzüge und prägen den Charakter eines Weins auf einzigartige Weise. Am Ende entscheidet der Stil des Winzers und natürlich Euer persönlicher Geschmack.
Ihr habt lieber frische, fruchtige, junge Weine dann greift besser zu Weinen aus Stahltanks.
Ihr trinkt gerne komplexe und tiefgründige Weine, dann greift besser zu einem Wein aus einem Holzfass.
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